Mit einem Gottesdienst, den Apostel Franz-Wilhelm Otten am 13. Januar 2008 in der Neuapostolische Kirche in Bonn hielt, wurde das Jubiläumsjahr der Gemeinde Bonn feierlich eingeleitet. Vom Arbeitskreis der Gemeinde, der die Veranstaltungen des Jubiläumsjahres plante, wurde der Gottesdienst unter das Motto „Säen – Ernten“ gestellt.
Nach dem Eingangslied aus dem NGB 240 „Menschenfreund, nach deinem Bilde“ und dem Verlesen des dem Gottesdienst zugrunde liegenden Bibelwort aus Hebräer 13, 14: "Denn wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir" ging der Apostel auf den besonderen Anlass dieses Gottesdienstes ein. Dieser sei auch deutlich geworden durch das Anbringen eines Banners am Kirchenzaun und durch das Hissen der Kirchenfahne. Vor 100 Jahren sei in diesem Bereich ein Priester mit seiner Familie von Köln nach Bonn gesandt wurden. Das Gute sei, dass kein eigentlicher Gründungstag feststehe, so dass das ganze Jahr über gefeiert werde. Das älteste Bild, das die Mitglieder eine Bonner Gemeinde zeige, sei ein Foto aus dem Jahre 1935. Dieses Foto wurde von Schwestern im Altarschmuck mit eingearbeitet.
Nachdem der Apostel einen Teil aus der Chronik verlesen hatte, wies er darauf hin, dass das, was die in der Chronik genannten Pioniere gesät hätten, wir zum Teil jetzt schon ernten könnten. Säen und ernten sei ein ständiger Prozess. Dabei lege die Aussaat die Ernte fest: das, was man säe, dürfe oder müsse man ernten. Entgegen dem äußeren seien aber dem inneren Wachstum keine Grenze gesetzt.
Für den Gottesdienst und das Jubiläumsjahr gab der Apostel als besonderen Gruß das Wort aus Eph. 4, 15: „Lasst uns aber wahrhaftig sein in der Liebe und wachsen in allen Stücken zu dem hin, der das Haupt ist, Christus“.
Auch wenn wir uns heute über die Ernte freuten, wollen wir uns doch auch vornehmen, neu zu säen. Dann führte der Apostel aus, welche Aussaat wir uns in diesem Jahr vornehmen sollten:
1. Aus jedem Gottesdienst einige Gedanken ganz bewusst ins Herz nehmen und sie wie einen Samen einpflanzen, daraus würde Glaube, Erkenntnis und Gotterleben wachsen,
2. einer Seele von unserem Glauben abzugeben und sie ins Haus Gottes einzuladen, daraus wüchsen eigene Freude und die Gemeinde selbst,
3. im Anderen das Gute zu sehen und das weniger Gute nicht beachten, daraus würde Versöhnung, Frieden und herzliche Gemeinschaft wachsen. Das Mittel zu diesem Wachstum hin zum Haupt Christus hin wäre die in dem Grußwort genannte Liebe.
Nach dem von der Gemeinde gesungenen Lied aus dem Kinderliederbuch Nr. 1 „Das Samenkorn“ ging der Apostel im weiteren Verlauf des Gottesdienstes auf das Textwort ein. Er wies darauf hin, dass wir die Aussaat auch für ein Wachstum zur zukünftigen Stadt hin täten. Diese Aussaat sollten die Ewigkeit im Sinn haben und auf die Zukunft ausgerichtet sein. Es stelle keine neue Erkenntnis dar, dass unser Leben hier vergänglich ist. Und es sei so, dass wir in gewisser Weise immer Fremdlinge’ auf dieser Erde seien. Als Beispiele führte er die Erzväter Abraham und Isaak an. Abrahams Zeitgenossen sprachen ihn nach 1. Mose 23, 6 an: „Höre uns, lieber Herr! Du bist ein Fürst Gottes unter uns“. Sie erkannten, dass er anderes war als sie. Auch sein Sohn Isaak unterschied sich von den Mitmenschen damaliger Zeit und man sagte über ihn: „Sie sprachen: Wir sehen mit sehenden Augen, dass der Herr mit dir ist… Du bist ja doch der Gesegnete des Herrn“ (1. Mose 26, 28. 29).
Auch wir sind wie Abraham und Isaak Fremdlinge im fremden Land. Das Leben, welches wir auf Erden führen, sei nicht alles, sondern unser Ziel sei die ewige Herrlichkeit bei Gott. Wie Abraham und Isaak wollen wir in einer gewissen Distanz leben. Wir säen und wachsen hier, aber unsere Zukunft ist bei Gott. Mit dem Blick auf die Wiederkunft Christi und mit der Kraft des Heiligen Geistes leben wir hier. Das veranlasst uns, das zu tun, was mit Blick auf die Ewigkeit gut ist.
Die zukünftige Stadt, die wir suchen, hat bestimmte Merkmale. In dieser Stadt seien Gottes Nähe und seine Liebe unmittelbar, Friede und Freude seien ungetrübt und es herrsche eine herzliche Gemeinschaft untereinander.
• Die Nähe Gottes hier suchen wir am Altar und im Gebet,
• die Liebe zu Gott beweisen wir durch unsere Opfer und in der Begegnung mit dem Nächsten,
• Friede zu bewahren schafft eine klare Atmosphäre.
• Dazu wollen wir auch immer die Freudenquellen nutzen, die uns heute gegeben sind und
• wir wollen in der herzlichen Gemeinschaft untereinander immer offenbar werden.
Für die Erfüllung dieses letzten Punktes, so der Apostel, habe er für die Gemeinde Bonn-Mitte keinerlei Sorge, wenn er das auf sich wirken lasse, was in diesem Jubiläumsjahr geplant sei.
Bischof Rainer Sommer leitete sein Mitdienen ein, indem er der Gemeinde sehr herzlich gratulierte. Er hätte schon manches Fest gefeiert oder ausgerichtet, aber noch an keinem Fest teilgenommen, welches ein Jahr dauere. Er wünsche der Gemeinde ein gesegnetes Jahr, an dem man noch lange denken, von dem man noch viel sprechen und an das man noch manch schönere Erinnerung behalten würde. Das Thema Aussaat und Ernte würde sich gut verbinden zu dem Suchen nach der bleibenden Stadt. Es gelte den Wert der Aussaat zu erkennen, der über die irdische Zeit hinaus bleibt. Manches, was als Samenkorn hier gesät würde, sei in der Ewigkeit nicht wichtig. Und was dort wichtig wäre, erscheine hier manchmal nicht so wichtig. Als Beispiel führte der Bischof die Vergebung an. Diese sei oft nicht attraktiv, weil man immer sein Recht bekommen möchte. Aber auch die Geduld sei ein Samenkorn, wozu man oft Mut brauche. Manches von uns gesäte sollte auch äußeren Einflüssen entzogen werden, damit es den wahren Wert behalte.
Nach dem Abendmahlsgebet versiegelte der Apostel für die Gemeinde mit Randy E. eine Seele. Nach der Feier des Hlg. Abendmahls setzte der Apostel für die vor einigen Jahren aus der Gemeinde Bonn entstandene Nachbargemeinde Bonn-Duisdorf mit Thoralf S. einen Diakon.
Nach dem Schlußgebet verlas mit die siebenjährigen Charline B. folgenden Text:
„Was der Mensch sät, das wird er ernten“ (Galater 6, aus 7)
Als Gemeinde Bonn leben wir von dem, was in den letzten einhundert Jahren von den Geschwistern und Amtsträgern vor uns gesät wurde. Nun wollen wir selbst von dem, was wir ernten dürfen, abgeben und damit auch eine Aussaat für jetzt und für die Zukunft vornehmen, indem wir
• einen liebevollen Umgang untereinander pflegen
• dem Nächsten mit Liebe und Herzenswärme begegnen
• unseren Glauben praktizieren und Andere hierfür begeistern
• uns umeinander kümmern und füreinander da sind
• Verständnis für das Verhalten Anderer haben
• uns herzlich der Traurigen und Betrübten annehmen und sie trösten
• eine herzliche Gemeinschaft pflegen
• Vorurteile und Misstrauen abbauen
• Versöhnung nicht nur predigen oder von ihr hören, sondern praktizieren
• Freude säen, die ins eigene Herz zurück kehren soll
• geduldig sind, auch wenn wir schon längst ungeduldig sein müssten
• zufrieden sind mit dem, was wir haben
• Frieden üben und halten
• einfach Dankbar sind!!
Manchmal nehmen wir gar nicht wahr, dass wir säen oder es dauert lange, bis wir sehen, was wir gesät haben und wie es wächst. Manchmal sehen wir Ernte oder Wachstum nie. Um dies zu ändern haben wir für jeden ein paar Blumesamen, die wir euch mit geben möchten, so dass in diesem Jahr ein jeder einmal auf der Fensterbank beobachten kann, wie etwas wächst“.
Abschließend spielten und sangen die Kleinsten der Gemeinde dass von Schwester Viola H. zu diesem Jubiläum komponierte Lied „100 Jahre ist in Bonn was los“ und verteilten an alle Gottesdienstbesucher die erwähnten Blumensamen.
Mit einem gemeinsamen Brunch endete der Auftakt zu unserem Jubiläumsjahr.
© Bezirk Bonn
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