Es war während einer Missionsreise nach Senegal. Begleitet durch einige Amtsbrüder hielt ich einen Gottesdient mitten im Busch. Apostel Gomis aus dem Senegal übersetzte die Predigt in Manjack. Die Gemeinde umfasst beinahe die ganze Bevölkerung des Ortes.
Während der Predigt war auf einmal knapp neben der „Kirche“ – eine aus Holzstäben und Blättern errichtete Umrandung eines Platzes unter einem hohen Mangobaum – Lärm zu hören. Schlangen waren im Anmarsch und wurden mit Knüppeln totgeschlagen. Ganz gegen meine Gewohnheit ließ ich niemanden mitdienen, sondern leitete bereits nach einer halben Stunde zu den Sakramenten über. Wir feierten Heilige Versiegelung und Heiliges Abendmahl – und dann hörte man ein Prasseln und Zischen. Plötzlich wurde der Himmel dunkel.
Eine große Rauchwolke zog herauf, und Apostel Gomis bat mich, rasch Schlussgebet und Schlusssegen zu sprechen. Ein Buschfeuer war im Anmarsch. Die Geschwister müssten nun sofort zu ihren Häusern, um diese bestmöglich gegen die Flammen zu verteidigen.
Wir beteten, und ich sagte den Geschwistern, dass wir uns diesmal nicht per Handschlag verabschieden würden, sondern jeder zu seinem Haus gehen möge. Aber die Mütter drängten sich mit ihren Kindern ganz eng um mich, hielten mir die kleinen Händchen entgegen, und es war jeder Mutter ein Bedürfnis, dass auch ihr Kleines mir die Hand geben konnte. Es waren sehr bewegende Augenblicke. Kaum hatten die Kinder mir die Hand gegeben, eilte jede Mutter zu ihrem Haus, um die erforderlichen Vorkehrungen zu treffen. Als sich die letzten verabschiedet hatten, waren die Flammen bis auf ca. 250 Meter herangekommen, angetrieben von einem starken Wind. Apostel Gomis zog mich ins Auto und sagte, dass wir nun schnellstens fahren sollten, denn das Feuer sei von seinem Ausmaß her sehr gefährlich; das ganze Dorf drohe zerstört zu werden.
Das ganze Dorf – die Häuser von diesen treuen und gläubigen Geschwistern! Ich entgegnete intuitiv, dass wir zuerst noch einmal miteinander um den Schutz der Engel für unsere Geschwister beten sollten. Das taten wir. Im Auto sitzend falteten der Apostel, ein einheimischer Bezirksältester und ich die Hände und beteten um Hilfe von oben. Nach dem Gebet war die Szenerie gespenstisch geworden – dunkle Rauchschwaden stiegen aus den prasselnden Flammen auf.
Der Apostel stieg noch einmal kurz aus und fotografierte das herannahende Feuer. Als er draußen stand, drehte von einem Augenblick auf den anderen der Wind! Auch ich stieg aus, und gemeinsam sahen wir, wie der Wind nun heftig aus der Richtung des Dorfes wehte und die Feuerwalze zurück in den Busch trieb. Das Dorf sei bewahrt geblieben und niemandem ein Unglück zugestoßen, berichtete mir später der einheimische Bezirksevangelist.
Das war wirklich Rettung in buchstäblich letzter Minute. Der Gottesdienst stand übrigens unter dem Textwort Jesaja 41,13: „Denn ich bin der HERR, dein Gott, der deine rechte Hand fasst und zu dir spricht: Fürchte dich nicht, ich helfe dir!“, und der Schwerpunkt des Dienens lag auf der Zusage: Unser Gott ist immer an unserer Seite – wir brauchen uns vor nichts zu fürchten, er hilft! Das ist göttliche Verheißung, und der Allmächtige steht zu seinem Wort. – Man kann sich wohl vorstellen, wie ich mich dann fühlte, als die Gefahr nahte? Und als sie abgewendet war?
© Bezirk Bonn
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