Angedacht war zunächst ein Seniorensonntag, woraus am 17. Oktober ein Sonntagnachmittag für die Senioren im Bezirk Bonn wurde. Um den Altar der neu gestalteten Kirche in Brühl versammelten sich 140 Gottesdienstbesucher einschließlich Senioren- und Flötenchor.
Bezirksälteste Dieter Pütz diente mit dem Wort aus Psalm 92,14-16:
Die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhöfen unseres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der Herr es recht macht; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.
Schon vor dem Gottesdienst herrschte in der versammelten Gemeinde freudig beseelte Erwartung gerahmt von Musikvorträgen des Flötenchores. Diese Wahrnehmung drückte auch der Bezirksälteste aus, indem er nach seinem Willkommensgruß an alle Anwesenden feststellte: „Ich bin leidenschaftlich neuapostolisch und befinde mich hier in bester Gesellschaft; das macht den Gottesdienst besonders!“
Deshalb war der Dienstleiter auch verstanden und im bald vorgebrachten Anliegen angenommen, nach den Worten Jesu „Bittet, so wird euch gegeben…“, ein besonderes Gebet der Fürbitte, ein Bittgebet mit dieser Gemeinde vor den Herrn zu bringen. Dazu überleitend war der gemeinsame Gesang des Liedes „Betgemeinde , heilge dich“ aus dem Gesangbuch. Jenen beizustehen, die die trüben Tage des Lebens und die Stürmen dieser Zeit umtreiben, war das Bemühen der im Gebet des Dienstleiters aufgehenden Gemeinde. Erst aus der Nacht zuvor stammte die Nachricht, dass ein Jugendlicher aus dem Bezirk tödlich verunglückte. Fürbitte, so erläuterte später der Bezirksevangelist im Mitdienen, bedeutet: einen Engel an den senden, an den wir denken; und wer betet, bewegt die Kräfte des Himmels.
Wir sind eine Glaubensgemeinschaft. Was macht uns sicher? Das Textwort gibt Antwort: In den Vorhöfen Gottes grünen. Apostel Paulus kennzeichnet die Zusammenhänge in 1.Kor.3,6 „Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen; aber Gott hat das Gedeihen gegeben.“
Im Vorhof wachsen wunderbare Kräuter, die nicht in jedem Boden gedeihen. Hier ist Jesus Christus der Gärtner. Der Bezirksälteste machte das an der Erfahrung eines Hobby-Gärtners deutlich, der sich aus Südeuropa ein Kraut mitgebracht hatte, das er im heimischen Garten kultivieren wollte. Der Pflanze zuträgliche Lebensbedingungen waren das aber nicht, sie ging ein. Das Grünen in den Vorhöfen leben wir nicht als Selbstzweck. Das Glaubensziel bleibt, in die Herrlichkeit Gottes einzugehen. Danach streben wir!
Grünen, das hat hier nichts mit dem Alter zu tun. Es ist eher symbolisch vergleichbar einer deutschen Eiche, statt eines morschen Baumes. Sind wir nach vielen Erdenjahren gealtert aber kraftvoll und erfahrungsreich im Glauben gereift, dann können wir tatsächlich mit dem Psalmisten bekennen: Wir haben etwas zu sagen, nämlich „wie der Herr es recht macht“. Lasst uns Prediger(in) der Liebe Gottes in den Gemeinden sein.
– Und wer vielleicht anfangs noch Unmut empfand, dass man nicht schon morgens zu-sammen sein konnte, musste auf dem Heimweg neidlos bekennen, dass der liebe Gott der bessere „Logistiker“ war und es recht gemacht hatte. –
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