Am 1. Weihnachtsfeiertag, vier Monate nach dem Baubeginn in Brühl, hielt Bezirksältester Dieter Pütz nach abgeschlossener Renovierung den Eröffnungsgottesdienst in der Kirche. 160 Gottesdienstteilnehmer versammelten sich dazu in der neu gestalteten Kirche.
Konzentration auf das Wesentliche der Weihnachtsbotschaft
Grundlage des Gottesdienstes war der Bibeltext aus Lukas 2,15–17: „Und als die Engel von ihnen gen Himmel fuhren, sprachen die Hirten untereinander: Lasst uns nun gehen nach Bethlehem und die Geschichte sehen, die da geschehen ist, die uns der Herr kundgetan hat. Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen. Als sie es aber gesehen hatten, breiteten sie das Wort aus, das zu ihnen von diesem Kinde gesagt war.“
Der Bezirksälteste wies auf den Hauptinhalt der Weihnachtsbotschaft hin, der heute allzugleich verloren geht: Gott wurde Mensch, um die Menschen zu sich zurück zu führen. Jesus kam für jeden einzelnen von uns persönlich. Aber nur wenn wir ihn annehmen, wird uns Friede, Freude und Hoffnung zuteil.
Auch nahm der Bezirksälteste Bezug auf die Beschriftung der neu errichteten Glaswand, die nun das Kirchenschiff vom Foyer trennt. Darauf sind die Worte zu lesen: "Wo Himmel und Erde sich berühren". Wenn wir uns von Gott berühren lassen, findet eine Kraftübertragung statt. Das setzt aber unsere Bereitschaft für diese Berührung voraus.
Bauarbeiten seit September
Seit Anfang September 2009 fanden in der Brühler Kirche keine Gottesdienste mehr statt. Die Gemeinde musste übergangsweise in die nahegelegene Clemens-August-Schule umziehen. Während der Bauarbeiten wurde die komplette Kirche renoviert. Das Kirchenschiff wurde neu gefliest und es wurde eine Lounge im Eingangsbereich errichtet. Auch eine Pfeifenorgel steht nun in dem Gotteshaus. Es handelt sich um eine Orgel der Orgelbaufirma Lothar Simon & Sohn. Sie wurde 1992 für unsere Kirche in Castrop Rauxel-Ickern gebaut. Dort wurde sie nun von der Firma TastenReich abgebaut und mit leichten Änderungen in Brühl wieder aufgebaut. Die zweimanualige Orgel verfügt über 12 klingende Register, die über Schleifladen mit mechanischer Spiel- und Registertraktur gespielt werden. Der Ton wird also nicht - wie in allen anderen Kirchenorgeln unseres Bezirks Bonn - elektronisch erzeugt, sondern jede Pfeife wird einzeln und rein mechanisch angeblasen. Der einzig elektrische Teil der Orgel ist der Motor, der für genug Luft im Gebläse sorgt. Außerdem ist der Orgelspieler über ein digitales Display immer gut über das Geschehen am Altar - in seinem Rücken - informiert.
Im Dezember 2008 hatten Architektur-Studenten der Fachhochschule Köln im Rahmen eines Semesterprojekts Vorschläge zum Umbau des Kirchengebäudes ausgearbeitet. Von zwölf eingereichten Vorschlägen, wurde einer als Sieger gekürt. Es wurden aber auch Teilstücke aus anderen Vorschlägen genommen. Die Arbeiten der Studenten wurden als „Stegreif“-Entwürfe benotet und waren eines von mehreren Projekten, die jeder Student in den sieben Semestern des Studiengangs absolvieren musste.
Weiterbau soll bis Februar dauern
In einer zweiten Bauphase wird nun der Anbau erstellt. Dieser soll bis Februar des neuen Jahres fertig sein, sagt Gemeindevorsteher Günter Felsner. Da er in Fertigbauweise erstellt wird, werden die Bauarbeiten vor Ort nur sehr kurz sein. Erst dann wird die offizielle Wiedereinweihung stattfinden.
© Bezirk Bonn