Im Jubiläumsjahr der Reformation veranstalteten der Bezirkschor Köln-Ost und das Kammerorchester Köln-Bonn am 26. November 2017 ein Benefizkonzert im St. Vinzenz-Hospital in Köln. Der Erlös kam, wie in den vergangenen Jahren, dem Projekt Haus Rosalie zugute.
„Gott, mein Fels und meine Burg“
Das diesjährige Konzert stand unter der Überschrift „Gott, meine Fels und meine Burg“. Dieses Motto wählten die Veranstalter im Jubiläumsjahr der Reformation in Anlehnung an das bekannte Lied Martin Luthers „Ein feste Burg ist unser Gott“. In seiner Begrüßungsansprache hob der Leiter des Kirchenbezirks Köln-West, Bezirksältester Bernd Skoppek, den Gedanken an die Reformation hervor. Mit evangelischen Christen habe man die Reformation gefeiert. An diesem Tag würden Ensembles der Neuapostolischen Kirche in einer katholischen Kapelle musizieren. In diesem Sinne sei es eine ökumenische Veranstaltung, die dazu diene, durch Musik Gott die Ehre zu geben. Schwester Hedwig von den Cellitinnen hieß Musizierende und Besucher willkommen und dankte für die Initiative, den notleidenden Frauen in Haus Rosalie zu helfen. Sie wünschte den Anwesenden, durch die Musik zur Ruhe zu kommen.
Der Gedanke, dass Gott ein starker Helfer ist, und der Wunsch, ihn dafür in der Musik zu ehren, zeigte sich in der Auswahl der Lieder und Instrumentalstücke. Der zeitliche Bogen reichte vom Frühbarock über einen Schwerpunkt in der Romantik bis zu zeitgenössischen Werken. Chor und Orchester musizierten einzeln oder gemeinsam, teilweise auch mit Klavierbegleitung.
Gottes Lob gesungen und gespielt
In Anlehnung an den Titel des Konzerts standen Lieder und Instrumentalstücke in Bezug zu Martin Luther und seinem Reformationsgedanken. So war Heinrich Schütz, dessen Lied „Auf dein Wort will ich trauen“ der Chor vortrug, ein Komponist, der besonders die protestantische deutschsprachige Kirchenmusik in Anlehnung an Luthers Bibelübersetzung förderte. Einen Schwerpunkt setzte das Programm bei Werken von Felix Mendelssohn-Bartholdy, der zahlreiche Luther-Lieder komponierte. Chor und Orchester musizierten sein „Verleih uns Frieden“, a capella sang der Chor das von ihm komponierte Lied „Lobe den Herrn, meine Seele“. Neben drei Liedern aus dem Oratorium „Elias“ – „Herr, hör mein Fleh’n“, „Sei stille dem Herrn“ und „Fürchte dich nicht“ bildeten zwei Sätze aus Mendelssohns Reformationssymphonie den Höhepunkt der Orchestervorträge. Sie enden mit einer Choralvariation des Lutherliedes „Ein feste Burg ist unser Gott“.
Gottvertrauen und Lob Gottes drückten auch die übrigen Stücke aus, die Chor und Orchester vortrugen. Dazu gehörten gesungene Titel wie „Bewahr auf deinen Wegen“, „Herr, den ich tief im Herzen trage“, „Gott, dir sei Dank“, „Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft“ und „Dir gebührt Ehre“ und, instrumental dargeboten, eine Variation zu „O du mein Trost“ und das „Palladio“ von Karl Jenkins. Den Schlusspunkt des Konzerts setzte das von Orchester, Klavier und Chor vorgetragene Lied „Singt ein Lied von Gott“.
Lang anhaltender Beifall am Ende des Konzerts zeigte die Begeisterung der Zuhörer. Schwester Hedwig endete ihre Dankesworte mit der Aussage: „Das war ein schöner Tag!“ Mit der Zugabe „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ verabschiedeten sich Chor und Orchester von den Zuhörern.
Wohnprojekt Haus Rosalie
Zum wiederholten Male dienen die Spenden am Ende des Konzerts der Unterstützung des Wohnprojekts „Haus Rosalie“. Dieses Haus bietet seit etwa 15 Jahren Hoffnung, Trost und Hilfe für wohnungslose Frauen. Für eine Übergangszeit können sie hier wohnen und erhalten Unterstützung in verschiedenster Form. Ziel ist, dass die Frauen wieder selbstbestimmt in einer eigenen Wohnung leben können.
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